Im Stadtteil Englschalking im Osten Münchens, wo früher Ziegeleien und Bauernhausvillen standen, lebten in den 1960er Jahren viele Münchner in Hochhäusern inmitten von Grünanlagen. Jetzt gibt es eine Nachverdichtung. Das ehemalige Dorf Englschalking wurde bereits in der Bronzezeit besiedelt und entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts rasant. Zunächst war es Rohstofflieferant für den Bauboom. Seit einem halben Jahrhundert werden an Ort und Stelle sogar Wohnhäuser errichtet. Von der Gründung des Deutschen Reiches 1871 bis zum Ersten Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl Münchens fast vervierfacht.
Obwohl München die Stadt mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum der letzten zehn Jahre ist, kann man ihr jüngstes Wachstum nicht mit dem Wachstum am Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen. Daher ist der Wohnraum nach wie vor sehr knapp. Die Anstellung italienischer Saisonarbeiter zu niedrigen Löhnen machte die Eigentümer von Lehmgrundstücken vermögend. Diese waren zur Herstellung von Ziegeln dringend von Nöten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich aufgrund einer neuen Phase starken Bevölkerungswachstums die Dörfer im Raum Bogenhausen nun rasant entwickelt. Projektentwickler und Wohnungsbauunternehmen wie der Bayerische Hausbau und der Münchner Grund haben den Arabellapark, den Cosimapark und den Fideliopark errichtet. Die meisten Wohnungen zeichnen sich durch ausreichend Belüftung, gute Grundrisse und Helligkeit aus. Nach den 1980er Jahren wurden Wohnhochhäuser jedoch von vielen Münchnern als Betonburgen im Zuge der Niedrigstbebauungswelle abgelehnt. Englschalking hat jedoch nicht die Dichte und gleichmäßige Höhe von Gebäuden wie Neuperlach oder Neuforstenried. Auch die Bewohner schätzen die Vorteile der großzügigen Bebauung, da durch den großen Abstand zwischen den Gebäuden die unteren Wohnbereiche relativ wenig Schatten haben und die Bewohner der oberen Stockwerke von der beeindruckenden Aussicht profitieren.