Glossar

Der Stadtteil Fröttmaning in München

Fröttmaning ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München und liegt im nördlichen Teil des Landkreises Freimann. Heute ist das Stadtteil eine der ältesten Siedlungen der Stadt. Der Name leitet sich vom Namen Fridumar ab, was in etwa „friedlich“ bedeutet. Im Westen grenzt Fröttmaning an den Neuherberg (d. h. die Grenze zur Stadt Oberschleißheim).  Nördlich erstreckt sich Fröttmaning über die Autobahn A9 bis in die Münchner Innenstadt. Im Osten endet das Viertel am Schwabinger Bach, im Süden grenzt es an das Klärwerk Großlappen bzw. die Werner-Heisenberg-Allee. Weiter zählen sowohl die U-Bahn-Station als auch der Showpalast München zu Fröttmaning, obwohl diese eigentlich ein Teil von Freimann-Großlappen sind.

Neolithische Funde, wie die Steinäxte und die Grabreihe während der Merowinger-Dynastie, zeugen davon, dass sich vor viertausend Jahren Menschen in der Gegend niedergelassen haben.

Das Dorf durfte im 6. Jahrhundert vom Gemeinde- und Stammesführer Fridumar gegründet worden sein. Einer der Nachfahren war Situli, der einen vermutlich aus Holz bestehenden Gebetsraum baute und am 19. April 815 von Bischof Hitto von Freising geweiht wurde. Um die wirtschaftliche Grundlage der Kirche zu sichern, schenkte er ihr zwei Leibeigene und 20 Stück Jauchert-Ackerland. Bis 1803 gehörte Fröttmaning zum Amtsgericht Kranzberg, zu diesem gehörte auch Garching. Die Fröttmaninger gehen in ihre Pfarrei nach Garching, um Gottesdienste zu besuchen, die in Fröttmaning nur gelegentlich stattfinden. Fröttmaning veränderte sich in den nächsten Jahrzehnten kaum: Anders als im stark industriell entwickelten Freimann blieb die Zahl der Höfe gleich und die Menschen lebten weiterhin von der Landwirtschaft.

Die Fröttmaninger widersetzten sich daher einer Eingemeindung in München energisch

Darüber hinaus bewarben sie sich sogar um eine Eingemeindung in Garching, die damals eher landwirtschaftlich geprägt enger mit dem Ort verbunden war. Dies geschah jedoch nicht: Ab dem 1. Oktober 1931 wurde Fröttmaning als Teil der Freimann-Gemeinde nach München eingemeindet. Den Fröttmaningern machte man nur geringe Zugeständnisse, etwa eine etwas längere Übergangsfrist für die Hausschlachtung und eine gesenkte Hundesteuer. Diese Vorteile endeten jedoch am 30. Januar 1935.

Besonderheiten in Fröttmaning

Seit Ende der 1960er Jahre ist der alte Dorfkern von Fröttmaning praktisch verlassen. Nur die ehemalige Dorfkirche Heilig Kreuz ist erhalten geblieben, nun wurde die umgebaute Deponie Fröttmaninger Berg in die städtebauliche Planung einbezogen. Es gibt auch eine Nachbildung der von Tim Ulrichs entworfenen Kirche, die halb auf dem Berg gebaut wurde, um an Flottmannings Verschwinden unter der Müllhalde zu erinnern. Im ehemaligen Dorfgebiet Fröttmaning existiert heute als einziges Wohngebiet die 1948 gegründete Wiesensiedlung. Überregionale Bedeutung gewinnt Fröttmaning durch die Allianz Arena, außerdem gibt es ein Park-and-Ride-Parkhaus. In Fröttmaning befindet sich auch die technische Basis der Münchner U-Bahn.

Die Fröttmaninger Heide

Der südliche Teil der Fröttmaninger Heide ist ein Gebiet am nördlichen Stadtrand von München, das durch die Naturschutzverordnung der oberbayerischen Landesregierung und die EU-Richtlinie zum Tier- und Pflanzenschutz geschützt ist. Es umfasst eine Fläche von 347 Hektar und war einst das Panzerübungsgelände der deutschen Bundeswehr. Dieses Gebiet ist eines der größten durchgehenden Gräser in Mitteleuropa. Es ist Teil des Münchner Grüngürtels. Von der einst riesigen Heidelandschaft der nördlichen Landeshauptstadt sind außer der Fröttmaninger Brachfläche nur noch die benachbarte Panzerwiese, Mallertshofer Holz, Garching und Oberschleißheim erhalten.