Glossar

Der Münchner Stadtteil Ramersdorf

Ramersdorf ist in erster Linie ein Wohngebiet, in dem es nicht nur gepflegte Siedlungen, sondern auch Sozialwohnungen gibt. Das Gebiet beherbergt die Kirche Maria Ramersdorf, die zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Bayerns zählt. Der Ortsteil trägt im Volksmund auch den Namen „Tor zum Süden“. Dies geht darauf zurück, dass hier viele Verkehrsanbindungen Münchens zusammen laufen. Ihre Ursprünge sind etwas vage, die frühesten Gebäude stammen aus dem 14. Jahrhundert. Mit der Schenkung der Reliquien des Kreuzes – also eines vermeintlichen Stücks des Kreuzes, an dem Jesus Christus starb – erlangte die Kirche als Wallfahrtsort schnell große Bedeutung. Dementsprechend fanden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach Vergrößerungen statt. Noch heute ist sie nach Altyn und dem Kloster Ettal einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte im Bistum München Freising. Daher ist die Kirche bei Hochzeiten und Taufen sehr beliebt.

Der historische Ortskern bietet viele Sehenswürdigkeiten

Neben der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf befindet sich hier auch der „Alte Wirt“, von manchen als der älteste Biergarten Münchens bezeichnet. Zusammen mit der Sakristei, der Kirche und dem kurfürstlichen Jagdhaus bildet es den historischen Ortskern von Ramersdorf. Aber das soll sich in Zukunft ändern, denn in Zukunft ist hier geplant eine grünere und ruhigere Innenstadt zu schaffen. Ramersdorf ist zunächst einmal ein Wohngebiet mit vielen schönen Ecken. Die meisten Mustersiedlungen von Ramersdorf errichtete man in den 1930er Jahren etwas abseits der Hauptverkehrsstraßen. Oftmals verfügen sie über viele idyllische Plätze. Die Wohngebiete am Löhleplatz sind besonders attraktiv und überzeugen in ihrer Gesamtheit.

Eine Förderung des Wohnungsbaus durch Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe

Auch wenn man sich abseits der Rosenheimer Straße umschaut, findet man viele Gassen, an denen man zunächst nicht zweifeln würde. Dafür sorgen auch gut erreichbare Naherholungsgebiete wie der Ostpark und der Perlacher Forst bei Perlach. Ramersdorf ist bekannt für seine zahlreichen Sozialwohnungen. Neuramersdorf wurde Anfang der 1930er Jahre erbaut und war das erste großflächige Sozialwohnungsquartier Münchens. Der Name Neuramersdorf hat sich dabei nicht durchgesetzt. In diesem Fall ist eigentlich das Gebiet im Südosten des Bahnhofs München-Ost gemeint. Während der 1960er Jahren drängten immer mehr Industrien in die Region, darunter Firmen wie Siemens oder Zündapp, was zur Förderung des Wohnungsbaus führte. In Ramersdorf laufen dabei auch viele Verkehrsanschlüsse zusammen. Hier endet und beginnt beispielsweise die Autobahn München-Salzburg, weshalb es oft als „Tor zum Süden“ bezeichnet wird.

Highlights in Ramersdorf

Das Michaelibad liegt direkt am Ostpark. Im Sommer wie im Winter ein beliebter Freizeitort, denn das Michaelibad kombiniert ein Hallen- und ein Freibad. Vor allem die Kinder haben hier viel Spaß, denn es gibt einen großen Wasserspielbereich, auf dem sich die Kinder nach Herzenslust austoben können. Erwachsene hingegen können sich in der großzügigen Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Dampfbad und Solarium entspannen. Ein Highlight ist natürlich die unterirdische Loftsauna, in der man bei 95 Grad schwitzt. Im Vergleich zum Odeonsplatz oder Marienplatz sind die Sehenswürdigkeiten von Ramersdorf nicht unbedingt zahlreich, aber wenn Sie in der Gegend sind, finden Sie einige historisch und architektonisch interessante Orte. Dazu gehören beispielsweise zwei evangelische Kirchen, die Rogatekirche in der Bad-Schachener-Straße und die Gustav-Adolf-Kirche in der Hohenaschauerstraße. Sie sollten unbedingt am Karl-Preis-Platz vorbeifahren. Ein Blickfang ist der Brunnen mit der Melusine, der 1939 von Adolf Rothenburger entworfen wurde.

Historisches zu Ramersdorf

Ramersdorf existierte um 1000 unter dem Namen „Rumoltesdorf“, also das Dorf Rumolt. Der Name, insbesondere die Endung „-dorf“, kann darauf hindeuten, dass es sich zu dieser Zeit bereits um eine kleine Siedlung handelte. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert waren verschiedene geistliche und wohlhabende Familien als Besitzer des Hofes nachweisbar, von denen einige der Kirche Land schenkten. Seit 1803 wurde der größte Teil des Landes im Zuge der Säkularisierung in weltlichen Besitz zurückgegeben. Seit 1818 hat Ramersdorf den Status einer selbstständigen Gemeinde. Am 1. Januar 1864 wurde der Ort nach München eingemeindet.