Ein endfälliges Darlehen ist kein Standardfall der Immobilienfinanzierung. Kreditnehmer und Bank vereinbaren eine feste Laufzeit (Festzins), während der die monatliche Tilgungsrate gleich ist. Dabei setzt sich der Gesamtbetrag der Rate aus Zins und Tilgung zusammen. Letztere legt man zu Beginn fest. Hierbei wird im Laufe der Zeit der Zinsanteil immer geringer, wohingegen der Betrag der Tilgung sich erhöht. Am Ende der Zinsbindungsfrist ist der Großteil der Kreditsumme zurückgezahlt, eine Folgefinanzierung folgt. Bei endfälligen Darlehen sind nur die Zinsen innerhalb der Laufzeit fällig.
Wegen Nichtzahlung bleibt die Restschuld jedoch bis zum Ende der Laufzeit unverändert. Das wiederum bedeutet, dass auch die Zinsen nicht sinken können. Das Wichtigste ist, dass der Kreditnehmer für fällige Kredite bei gleicher Laufzeit und gleichem Zinssatz höhere Zinsen zahlt.
In den meisten Fällen ist ein endfälliges Darlehen nicht so interessant wie die klassische Immobilienfinanzierung. Dies liegt zum einen an höheren Zinskosten, zum anderen an alternativen Sparmöglichkeiten, die entweder keine ausreichende Rendite bringen oder zu riskant sind. Zudem sind Banken in der Regel nur dann bereit, endfällige Kredite zu vergeben, wenn eine Rückzahlung am Ende der Laufzeit realistisch ist. In manchen Fällen ist diese Art von Festdarlehen jedoch durchaus eine Option.
Darüber hinaus ist ein endfälliges Darlehen auch als Portfoliokredit interessant. Bestes Beispiel hierfür sind Hypothekendarlehen in Form einer Realtime-Finanzierung mit Wohnbaudarlehen und Bausparvertrag: Der Kreditnehmer nimmt einen Festkredit auf und zahlt gleichzeitig den Bausparkredit und Bausparvertrag aus. Nach der Ausschüttungsreife (ca. 7-10 Jahre später) tilgt man das endfällige Darlehen durch Rückzahlung des Bauspardarlehens. Als Portfoliodarlehen können endfällige Darlehen auch als langfristige Wohnungsbaudarlehen genutzt werden.