Glossar

Die Schwanthalerhöhe / Westend in München

Die Schwanthalerhöhe ist einer der am dichtesten besiedelten Gebiete Münchens. Trotz der Veränderungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben, behält das bekannte Westend in der Umgebung seinen eigenen Charakter. Mit der Bavaria Statue, einem ehemaligen Messegelände und schönen Parks gibt es in der Umgebung viel zu sehen. Der Namensgeber des Viertels, Bildhauer Ludwig Schwanthaler schuf die Monumentalstatue Bavaria. Gekleidet ist diese in einem Bärenfell, in der Hand einen Eichenkranz, bewaffnet mit einem Schwert und neben das bayerische Wappentier, ein Löwe. Des Weiteren kann die Bavaria von innen bestiegen werden und bietet einen tollen Ausblick auf die Stadt. Hinter ihr befindet sich die Ruhmeshalle, ein dreiflügeliger dorischer Saal aus Marmor. Erbaut wurde diese zwischen 1843 und 1853 von Leo von Klenze

Auf der Schwanthalerhöhe zeichnet sich ein Wandel ab

Lange Zeit bestimmten die ausgedehnten Genossenschaftssiedlungen um 1900 das Bild im Westend. Auch die Wirtschaftsstruktur hat sich in den letzten 30 Jahren verändert. Obwohl stilvoll, ist es doch weit genug vom Trubel der Innenstadt entfernt. Im Sommer 2019 eröffnete das Forum Schwanthalerhöhe nahe der Theresienwiese eine Shopping-Mall mit rund 90 Geschäften und bietet den Bewohnern des Viertels ein Zentrum zum Einkaufen, Essen und Genießen. Ein Blickfang sind die Backsteinbauten der ältesten Brauerei Münchens, das Augustiner-Bräu, sowie das ehemalige Hauptzollamt mit seiner prächtigen Glaskuppel und die Hackerbrücke mit einem einzigartigem Blick auf das Hauptbahnhofgleis.

Der Bavariapark sowie einige kleinere Plätze sorgen für etwas Grün in dem sehr dicht bebauten Viertel. Im Jahr 2006 gewann der neu gestaltete Georg-Freundorfer-Platz einen Preis von der Stiftung Lebendige Stadt als bester Spiel- und Freizeitplatz Deutschlands. Auch der Quartiersplatz bietet vor allem Familien mit Kindern einen Rückzugsort. Hier finden sich Spielplätze mit Wasser, Trampolins und Rutschen, sowie Hängematten und ausreichend Grünfläche, die zum Austoben und Entspannen einlädt.

Wohnen und Kultur im Westend

Als die Messe München 1998 nach Riem umzog, stand das alte Messegelände leer. Auf dem alten Messegelände der Theresienwiese wurden daher 1.800 Wohnungen und Flächen für Handel, Gewerbe und Dienstleistungen errichtet. Fast ein Drittel der 47 Hektar ist als Grün- und Freifläche ausgewiesen. In den drei Jugendstilhallen der alten Messe wurde im Mai 2003 das Verkehrszentrum eröffnet. Die Außenstelle des Deutschen Museums veranstaltete eine Ausstellung zu urbanem Verkehr, Reisen und Technik. Im alten Konferenzsaal direkt gegenüber finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte statt.

Historisches zur Schwanthalerhöhe

Die Schwanthalerhöhe ist nach dem bayerischen Schöpfer und Bildhauer Ludwig von Schwanthaler (1802-1848) benannt. Die Schwanthalerhöhe und das Westend entwickelten sich mit Beginn der Industrialisierung, so dass in dichter Blockbebauung Arbeiterwohnheime entstanden. Um 1850 siedelten sich hier nach und nach Fabriken und Brauereien an. Die Schwanthalerhöhe wurde zu einem klassischen Handwerker- und Arbeiterviertel. Mit dem Ausbau der Bahnstrecke Augsburg-München setzt sich diese Entwicklung rasant fort. Hinter der Theresienhöhe entstehen Lagerhallen, Holz- und Kohlengeschäfte und die Metzeler Gummifabrik, die längst der größte Arbeitgeber des Westends war. Noch heute lässt sich fast die Hälfte des Wohnungsbestandes auf die Zeit vor 1919 zurückverfolgen.